Lara Croft hat feministische Pionierarbeit geleistet und Super Marios 8-Bits-Sound den Minimal Techno geprägt; Pac Man ist lesbar als Symbol des Raubtierkapitalismus von Fressen und Gefressen, während mit Zelda und Sims erstmals virtuelle Welten erschlossen wurden.
Die Gaming-Kultur ist im besten Sinne sozioästhetisch – und künstlerisches Tool der ›Generation +-1980‹, die altersbedingt mittlerweile Schaltzentralen in Gesellschaft und Kultur besetzt. Analog sozialisiert und zugleich die ersten ›digital natives‹, (inter)agieren ihre Vertreter an den hybriden Schnittstellen einer neuen medienästhetischen Ordnung, die Pop und Kunst, Realität und Virtualität, Unterhaltungsindustrie und den Ernst des Lebens beziehungsweise der Musik nicht mehr unterscheiden will. Diese mit dem Musikfernsehen und Computerspielen aufgewachsene Generation kundschaftet in bester Avantgarde-Manier neues Terrain aus und öffnet mit einer gehörigen Portion Spieltrieb audiovisuell animierte und interaktiv modellierte Möglichkeitsräume.