›Acoustic Intelligence‹ ist ein Begriff militärischer Überwachung auf submarinem Terrain. Hier ist er in weiteren Sinnen zu verstehen: Von akustischen Kontrollmechanismen in sozio-kulturellen Prozessen (#1 – Panakustik), über Abhörpraktiken in der Musikproduktion (#2 – Monitor) sowie der Musikrezeption (#3 – Streaming), bis zu ›Künstl(er)i(s)chen Intelligenzen‹ im Kontext auditiver Medienkulturen (#4 – Agency).
Der Musikskandal ist mehr als der Pfeffer musikhistorischer Narrationen, vielmehr ein kultureller Störfall und Ereignis. Der Klingende Eklat überschreitet nicht nur die künstlerischen und moralischen Grenzen des guten Tons, sondern greift zudem gesellschaftliche Normen auf und an: er ist ein konfliktiver Seismograf sozialer Problem- wie ästhetischer Experimentierfelder.
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edgard varèse nannte seine elektronisch erzeugten tonbandeinschübe INTERPOLATIONEN und wählte damit einen prismatischen begriff: ethymologisch im lateinischen ›interpolare‹ – auffrischen, umgestalten, verfälschen – wurzelnd, ist er transdisziplinär wirksam: er verbindet SOUND mit mathematik und literatur, mit logik und fotographie. diese konstellation ist inspiration für diese seite, mein denken und mein schreiben: im zentrum steht die (neue, elektronische, digitale, experimentelle) MUSIK – nicht als autonomes kunstprodukt, sondern in ihrer verbindung mit geschichte, gegenwart und zukunft; als kritische THEORIE, thesenstarker DISKURS und ästhetische PRAXIS.