Sommersemester 23
- HERO*INES OF SOUND: Musikalische Perspektiven der Gender- und Queer Studies
Auch die vermeintlich progressive Welt der Künste ist von machistischen und patriarchalen Strukturen durchsetzt. Das gilt nicht zuletzt für die Sphäre der Musik, in deren Geschichte weibliche, queere und nonbinäre Akteure* eine marginalisierte Rolle spiel(t)en. Nichtsdestotrotz prägten auch solche Hero*ines of Sound den Klang der Musikgeschichte – und diesen widmet sich das Seminar: Von klassischen Komponist:innen und Avantgardist:innen, über Pionier:innen von Fluxus und Aktionskunst, bis zu Vorreiter:innen elektronischer und poopulärer Klangwelten. Der theoretische Fokus liegt dabei auf Positionen der Gender- und Queer Studies, die neue Blick-, Denk- und Hörweisen auf eine diverse und intersektionale Musikgeschichte zulassen
- SOUND STUDIES: Medienkulturwissenschaftliche Klangforschung
Die Musikwissenschaft ist nicht die einzige Disziplin, die sich mit dem Klingenden beschäftigt. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde zunehmend auch in anderen Fächern das Interesse am Auditiven laut; seit der Jahrhundertwende bekommt sie verstärkt Konkurrenz von den Sound Studies, die ein weites und offenes Verständnis von Klang pflegen und besonderes Ohrenmerk auf das Verhältnis von Musik und Medien legen. Dieses Seminar verfolgt die Genese der Sound Studies von den Vordenker:innen bis zu aktuellen Positionen und entlang an fachrelevanten Schlüsselbegriffen und Diskursen. Ausgelotet werden sollen dabei auch Harmonien und Dissonanzen im klangforschenden Fächerkanon: Sind die Sound Studies eine Teildisziplin der Musikwissenschaften – oder verhält es sich gerade andersherum?
WINTERsemester 22/23
-
LUDO(MUSIK)OLOGIE: Vom Spiel zum Game
Spielst Du noch, oder gamest Du schon?« – Der Spieltrieb gehört zum Wesen des ›Homo ludens‹, der sich die Welt spielerisch aneignet. Im Zusammenspiel mit den Medien wurde das Spiel zum Game – und dieser Transformation widmet sich das Seminar aus einer medienkulturwissenschaftlichen Perspektive: von klassischen Spieltheorien (J. Huitzinga), über aktuelle Positionen der Game Studies, bis hin zu Strategien der ›Gamification‹. Einen speziellen Fokus legt das Seminar auf die ›Ludomusikologie‹ als einer Disziplin, die sich explizit an den Rändern von Musik und Medien abspielt. Neben theoretischen Diskursen soll das Spielen auch handlungspraktisch als Form künstlerischer Forschung erprobt werden. - SCHLÜSSELBEGRIFFE DER MuK: Ein Parcours durch Themen und Theorien, Diskurse und Debatten der Medien(kultur)wissenschaft
Die Medien(kultur)wissenschaft ist eine junge Disziplin und ein diverses Feld, das die Medien und ihre Kultur mit einer großen Pluralität an Ansätzen, Methoden und Theorien erforscht. Die Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM) bündelt als Dachverband die Vielfalt des Faches, dessen Ausdifferenzierungen von den Arbeitsgemeinschaften (AGs) der GfM repräsentiert wird – von ›A‹ wie »Auditive Kultur«, über ›F‹ wie »Film/Fernsehen« und ›G‹ wie »Games« und »Gender« bis zu ›M‹ wie »Medienphilosophie/-ästhetik«.
Sommersemester 22
- SOUND WORK(S). Ethnographische Perspektiven auf Musik/Klang und Arbeit
Das interdisziplinäre Seminar richtet sich anStudierende der Ethnologie sowie der Medien- und Musikwissenschaft und erprobt einen fachübergreifenden Dialog zwischen Ethnographie, digitalem Journalismus, Musikforschung und experimenteller Klangforschung. Die Veranstaltung darauf ab, Klang einerseits als Quelle der Wissensproduktion zu erkunden und andererseits Einblicke in die Praxis der Soundproduktion zu geben. Erkenntnisstiftende Fragen dabei wären etwa: Inwiefern hat sich die Klanglandschaft von der Industrialisierung bis in die digitale Gegenwart gewandelt und wie klingen in charakteristischen Soundscapes soziale und kulturelle Ordnungen durch? -
WORK HARD, WORK SMART. Medienkulturen der Arbeit – ein multimethodischer Zugriff
ARBEIT bestimmt unsere Lage, beruflich wie privat – und in der Regel sind es Medien, welche die Möglichkeiten und Bedingungen von ARBEIT darstellen. Der Titel Work Hard, Work Smart referiert zum einen auf den grundlegenden Strukturwandel von Arbeitsprozessen zwischen Industrialisierung und Digitalisierung. Zum anderen bespielt das Seminar auf inhaltlicher Ebene verschiedene medienkulturwissenschaftliche Diskurse und Felder, wie etwa: Film und Sound, (Neo-)Marxismus und (Post-)Kapitalismus, Care-Work und Co-Working, Production Studies und Medienindustrien.
WINTErsemester 21/22
- KLINGENDE EKLATS: Ein ›unerhörter‹ Parcours durch die musikalische Moderne
Der Musikskandal ist mehr als der Pfeffer musikhistorischer Narrationen: Türenschlagen und Buhrufe, Handgemenge und Saalschlachten begleiteten die klingende Historie nicht nur, sondern sequenzierten sie als ereignishafte Marker. Das gilt insbesondere für die ›Neue Musik‹ der musikalische Moderne und resultierte aus den radikalen Innovationen und ›unerhörten‹ Provokationen ihrer Avantgarden. Diese erzeugten nicht nur auf musikästhetischer Ebene dissonante Reibungen, sondern brachten auch soziale Problemfelder und psychologische Nervenpunkte zum Klingen. Der ›Klingende Eklat‹ ist in diesem Sinne ein kultureller Störfall und ein ästhetisches Ereignis. Er überschreitet nicht nur die künstlerischen und moralischen Grenzen des guten Tons, sondern ist ein konfliktiver Seismograf der jüngeren (Musik-)Geschichte. - SCHLÜSSELBEGRIFFE DER MuK: Ein Parcours durch Themen und Theorien, Diskurse und Debatten der Medien(kultur)wissenschaft
Die Medien(kultur)wissenschaft ist eine junge Disziplin und ein diverses Feld, das die Medien und ihre Kultur mit einer großen Pluralität an Ansätzen, Methoden und Theorien erforscht. Die Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM) bündelt als Dachverband die Vielfalt des Faches, dessen Ausdifferenzierungen von den Arbeitsgemeinschaften (AGs) der GfM repräsentiert wird – von ›A‹ wie »Auditive Kultur«, über ›F‹ wie »Film/Fernsehen« und ›G‹ wie »Games« und »Gender« bis zu ›M‹ wie »Medienphilosophie/-ästhetik«.
Sommersemester 21
-
ACOUSTIC RESEARCH: Experimentelle Klangforschung
›Acoustic Research‹ ist der Name einer amerikanischen HiFi Schmiede – kann aber mit Blick auf die ›Artistic Research‹ auch analytisch fruchtbar gemacht werden: ›Künstlerische Forschung‹ als eine Form der zeitgenössischen Wissenschaftstheorie, die ästhetische Verfahrensweisen als diskursive Prozesse versteht, die analog zu den Methoden der etablierten Wissenschaften Erkenntnis erzeugen. Die Ansätze der ›Artistic Research‹ sollen hier in einer Kombination theoretisch-analytischer Verfahren mit experimentell-erfahrungspraktischen Herangehensweisen mit Ohrenmerk auf die Potentiale akustischer Forschungsprozesse und experimenteller Klangforschung fokussiert werden: ›Acoustic Research‹ also. - STÖRUNGEN, FEHLER, IRRITATIONEN: Eine Medienästhetik der Imperfektion
Das Seminar nimmt sich eine soziokulturell grundierte ›Medienästhetik der Imperfektion‹ zum Thema und untersucht diese in Form einer vergleichenden Medienkulturanalyse: In den Künsten und Medien, aber auch in politischen und ökonomischen Prozessen, scheint das Streben nach Perfektion maßgeblich. Und doch gilt das paradoxale Prinzip: Ohne Reibungen, keine Energie. Während in der Ökonomie das Prinzip der ›creative destruction‹ an Einfluss gewinnt und in der Politik disruptive Persönlichkeiten wie Donald Trump die Weltpolitik gestalten, werden in den Künsten unter digitalen Vorzeichen Imperfektionen wie Glitches und Noise zu kreativ-nostalgischen Faktoren
WINTERsemester 20/21
- STÖRUNGEN, FEHLER, IRRITATIONEN: Eine Sozioästhetik der Imperfektion
Das Seminar nimmt sich eine ›Sozioästhetik der Imperfektion‹ zum Thema: In den Künsten, aber auch in politischen und ökonomischen Prozessen, scheint das Streben nach Perfektion maßgeblich. Und doch gilt das paradoxe Prinzip: Ohne Reibungen, keine Energie. Während in der Ökonomie das Prinzip der ›creative destruction‹ an Einfluss gewinnt und in der Politik disruptive Persönlichkeiten wie Donald Trump die Weltpolitik gestalten, werden auch in den Künsten Imperfektionen zum kreativen Faktor. – Das Seminar nähert sich einer ›Sozioästhetik der Imperfektion‹ aus verschiedenen disziplinären Perspektiven (Politik, Wirtschaft, Kunst, Kultur), die Leitfrage lautet: Welche Rolle nehmen Störungen, Fehler und Irritationen in einer zunehmend technologisch perfektionierten Medienkultur ein?
-
APORIEN DER AVANTGARDEN: Sozioästhetische und medienkulturelle Umbruchsituationen
Avant-Garde bezeichnet dem französischen Wortlaut nach die militärische Vorhut – und wurde seit dem frühen 20. Jahrhundert zur Selbstbeschreibungsformel progressiver (Lebens-)Künstler: Von den historischen Avantgarden (Futurismus, Dadaismus), bis zu den Neo-Avantgarden nach 1945 (Fluxus, Aktionskunst), etablierten ästhetische Vorreiter, aber auch politische und soziale Emanzipationsbewegungen die Avantgarde als kritisches Konzept und als wiederkehrendes Situation krisenhafter Umbruchszenarien. Mit der Postmoderne scheint sich das lineare Fortschrittsdenken im Nebeneinander unterschiedlicher Medienkulturen und Gesellschaftsformen zu verlieren: Hat das ›Prinzip Avantgarde‹ im Zeitalter von Zukunftsängsten und Retro-Nostalgie ausgespielt? Oder bieten die medienkulturellen Bedingungen der digitalen und globalisierten Gegenwart ein günstiges Milieu für progressive Strömungen der ›Techno-Avantgarden‹?
Sommersemester 20
- HEROINES OF SOUND: Musik + Gender
Auch die vermeintlich progressive Welt der Künste ist von machistischen Strukturen durchsetzt. Das gilt nicht zuletzt für die Sphäre der Musik, wo weibliche Akteure eine marginalisierte, wenn nicht subalterne Rolle spiel(t)en. Nichtsdestotrotz prägten Frauen den Klang der Geschichte – und diesen ›Heroines of Sound‹ widmet sich das Seminar: Von klassischen Komponist*innen und Avantgardist*innen, über Pionierinnen von Fluxus und Aktionskunst, bis zu Vorreiterinnen elektronischer Klangwelten und populären Amazonen. Der theoretische Fokus liegt dabei auf dem Begriffspaar ›Musik + Gender‹, das im Zuge feministischer Ansätze in den Medien- und Kulturwissenschaften (Science & Technology-, Sound Studies) neue Blick-, Denk- und Hörweisen auf eine auch weiblich induzierte Musikgeschichte zulassen.
- SKANDALE + EKLATS: Ästhetische Marker der Kulturgeschichte
Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht eines der bunten Blätter auflagenträchtig titelt: SKANDAL! Bedeuten solche Vorgänge in Politik und Wirtschaft meist schwerwiegende Konsequenzen, so ist der ästhetische Skandal anders gelagert: Hier wird die Empörung im Zuge einer ›Ökonomie der Aufmerksamkeit‹ oftmals geradezu inszeniert. Über die kommunikationstechnische Seite der schlagzeilenträchtigen Produktion von Empörung hinausgehend, können Skandale als Schlüsselszenen kultureller Umbruchzeiten definiert werden, die einen interdisziplinären Zugang zur (Medien-)Kultur der Moderne eröffnen. Als Störfälle innerhalb der etablierten Ordnung geben solche eklatanten Ereignisse Hinweise auf die Konstituierung und den Wandel sozialer und medialer, kultureller und ästhetischer Normen.
Wintersemester 19/20
-
GEISTE[R/S]-WISSENSCHAFTEN: Audio-Visionen des Unheimlichen
Die Geisteswissenschaften sind voll von Geistergeschichten: Auf theoretischer Ebene forcierte Friedrich Kittler 1980 die Austreibung des Geistes aus den Geisteswissenschaften, in dem er mit poststrukturalistischen Programmen aus den alten Humanwissenschaften die Medien- und Kulturwissenschaften transformierte. In der Psychoanalyse öffnete Sigmund Freud den Raum für Das Unheimliche, während Autoren wie E.T.A. Hoffmann schon in der schwarzen Romantik das Erhabene, Schreckliche und Groteske zum literarischen Topos machte. Heute geistern Untote und Wiedergänger zuhauf durch das medienkulturwissenschaftliche Feld und seine audiovisuellen Gegenstände: In Serien wie Lars von Triers Geister, medientheoretischen Figurationen (Dracula, Zombies), bis hin zur Hauntology von Mark Fischer.
-
PRINT-FUNK@ONLINE: Praktische Spielarten des Kulturjournalismus
Der Kulturjournalismus hat sich in Kongruenz zu Medienwechseln und der Evolution des Technischen gewandelt: Von mündlicher und schriftlicher Überlieferung, über den Rundfunk (Radio und TV), bis in unser Zeitalter Neuer Medien. Das Aufbauseminar Print-Funk@Online widmet sich gleichermaßen Theorien sowie praktischen Spielarten des Kulturjournalismus: von kritischer Theorie zu kritischer Praxis. Dazu gehört die Reflexion von Mechanismen und Funktionen der (Masen-)Medien ebenso, wie die Analyse von kulturellem Content in den verschiedenen Medien, bis hin zur gezielten Anwendung journalistischer Recherche- und Schreibpratiken in kulturellen Kontexten (Musik, Film und Theater). Im Rahmen eines Schreibwettbewerbs mit dem HHU-Universitätsmagazin erhalten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit einer Publikation. Das Ergebnis finden Sie hier: Unimagazin-Resonanzräume!
Sommersemester 19
-
POSTHUMAN – ALL TOO HUMAN? Kunst und Kultur im Anthropozän
Unter dem hypothetisch fragenden Titel Posthuman – All too Human? lotet das Seminar anthropologisches Wissen sowie die Bedingungen von Kunst und Kultur im Anthropozän aus. Wir fragen: Wo bleibt unter dem posthumanen Dispositiv die Natur? Was geschieht mit klassischen Konzepten wie dem Humanismus? Wo bleibt der Mensch vor dem Hintergrund der Maschinen- und einer sich wandelnden Medienkultur in der Technosphere? Ziel des Seminars ist die interdisziplinäre Annäherung und analytische Vermessung entsprechender Ansätze in der Kultur-, Medien- und Wissensgeschichte sowie ihre künstlerischen Veräußerungen – von filmischen Audiovisionen, über Literaturen und die performativen Künste, bis hin zu klingenden Artefakten des Posthumanen. -
»SPACE IS THE RACE« – Die afrofuturistische Eroberung des Kunstraum
Bereits der europäische Futurismus war ein explizit transkulturelles Projekt, allerdings innerhalb der weißen Welt: Mit radikalen Ideen von der maschinellen Beschleunigung der Welt und der Künste leiteten die historischen Futuristen Anfang des 20. Jahrhunderts die westliche Moderne ein. Hundert Jahre später geistert ein neues zukunftsweisendes Phänomen durch Kunst und Kultur, Theorie und Leben, das »Afrofuturismus« genannt wird. Vision und Trash, Utopien und Medien, Spiritismus und Technik, Feminismus und Groteske weisen Afrika als Kontinent der Innovation im 21. Jahrhundert aus: von den Weltraumfantasien des Experimentaljazzers Sun Ra und den Science-Fiction-Erzählungen Octavia Butlers, über den schwarzen Superheldenfilm Black Panther bis hin zu afro-feministischen Positionen einer Beyoncé oder Serena Williams. Dieser spartenoffene afrofuturistische Kunstraum erzählt von ästhetisch motivierten Zukunftsphantasien seitens der afrikanischen Diaspora und people of colour, die den Manifestationen des europäischen Futurismus vor hundert Jahren in Punkto Zukunftsträchtigkeit in nichts nachstehen. Utopisch beseelt und mit Blick auf die möglichen – künstlerischen und gesellschaftlichen – Zukünfte eines noch unbestimmten Futur II, heißt es diesmal: ›Black to the Future‹!
KRITISCHE PRAXIS
-
- > KPI: Kulturjournalismus (Wintersemester 15/16)
- > KPII: Kunst=Kapital (Sommersemester 16)
- > KPIII: Posthuman – all too human? (Wintersemester 16/17)
Mit der Seminarreihe Kritische Praxis, die zwischen wissenschaftlichem Diskurs und kulturjournalistischer Arbeit definiert wird, werden den Studierenden sowohl medientheoretische wie -praktische Kompetenzen vermittelt. Aus dem ‚Kurzschluss‘ kritischer Medientheorien und feuilletonistischem Schreiben sollen die Teilnehmer mit einem ‘konstruktiven Journalismus‘ vertraut gemacht werden, der gleichermaßen reflektierten Tiefgang sowie eine ‚gute Schreibe‘ aufweist. Die Ergebnisse werden im Blog (KRITISCHE PRAXIS) dokumentiert und darüber hinaus konkrete Möglichkeiten erster Veröffentlichungen eröffnet – und generiert:
-
-
Wintersemester 14/15
- ÄSTHETISCHE SKANDALE. Produktive Störfälle und eklatante Ereignisse
Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht eines der bunten Blätter auflagenträchtig titelt: SKANDAL! – Bedeuten solche Vorgänge in Politik oder Wirtschaft meist schwerwiegende Konsequenzen, so ist der ästhetische Skandal anders gelagert: Hier wird die Empörung im Zuge einer „Ökonomie der Aufmerksamkeit“ (G. Frank) oftmals geradezu inszeniert. Über die kommunikationstechnische Seite der schlagzeilenträchtigen Produktion von Empörung hinausgehend, können Skandale als ‚Schlüsselereignisse‘ definiert werden, die einen interdisziplinären Zugang zur Kultur der Moderne eröffnen. Als Störfälle innerhalb der etablierten Ordnung, geben solche eklatanten Ereignisse gerade in ihrer Außergewöhnlichkeit Hinweise auf die Konstituierung und den Wandel sozialer und ästhetischer Normen in der Moderne.